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Exzessives Grillieren in Basel!!!

In Basel wird auch diesen Sommer „exzessiv grilliert“ (Baz vom 10.06.2010).
Nun fordern Anwohner  Einschränkungen des neuen Volkssports Nummer 1.

…und hiermit beginnt eine weiterer Akt, der vom Drama der Basler Allmend berichtet.

grill basel

Da stellt sich erstmal die Frage, was „exzessives Grillieren“ überhaupt sein soll? Werden da Wettessen bis zum Erbrechen veranstaltet oder exzessiv Hunde und Katzen anstatt der üblichen Rinder und Hühner gefangen, geschlachtet und im kollektiven Blutrausch ins lodernde Feuer geworfen. Suchen die apokalyptischen Reiter mit Grillzangen bewaffnet das Kleinbasler Rheinufer heim? Nein, es wird in erster Linie grilliert und dabei entsteht Rauch, was irgendwie in der Natur der Sache liegt.

Man muss sich die Situation mal vor Augen führen: Da wird das Basler Rheinufer aufgewertet, da man feststellt, dass eine Stadt ihren Fluss ja auch nutzen könnte. Es wird also für sehr viel Geld ein Betonstreifen gezogen. Stadt- und Kantonsentwickler Thomas Kessler und sein Team haben dabei tatsächlich viel Positives geleistet. Etwas irritierend ist für den Stadtentwickler dann aber leider die Tatsache, dass die neu gestaltete Meile, im Vergleich zu vielen anderen Projekten,  tatsächlich auch genutzt wird. Es ist natürlich schon ärgelich, wenn man das Rheinufer mit Steuergeldern aufwertet und der Pöbel besitzt dann die Frechheit es zu auch zu nutzen.

Die Anwohner beschweren sich über den Gestank und den Lärm der grillenden Horden. Tatsächlich gehe ich mit den Anwohnern einig, dass man Leute, die ihren Einweg Grill nach Gebrauch in den Rhein kippen, gleich hinterhere werfen sollte.

Andere Argumete der Anwohner scheinen mir dann aber doch reichlich übertrieben. “ Der „Wahnsinnsgestank führe dazu, dass viele Anwohner selbst bei grosser Hitze Fenster und Balkontüren schliessen müssten“ (vgl. Baz vom 10.06.2010). Sicherlich eine unangenehme Situation. Wenn ich dann aber an meine langjährige Wohnung an der Feldbergstrasse zurückdenke, stelle ich fest, dass ich 24×7 weder Türen noch Fenster öffnen konnte, weil der Strassenlärm sogar einen Grizzly im Winterschlaf, randvoll mit Dormicum aufgeweckt hätte. Das alles ohne Ausblick auf den Rhein, sondern auf den Sexshop gegeüber, versteht sich.

André Stohler, Mitglied der IG Unterer Rheinweg und Grillgeschädigter erklärt dann auch, dass die ersten guten Steuerzahler bereits wegzogen sind und versucht damit die Stadt tief ins finanzielle gewissen zu treffen.

Dabei frage ich mich, was denn ein guter Steuerzahler ist? Ich bezahle jeweils pünktlich ohne zu murren einen nicht unbeträchtlichen und in meiner finanziellen Situation sehr schmerzhaften Betrag meines Einkommens als Steuern. Offensichtlich macht mich das aber noch lange nicht zu einem guten und damit schützenwerten Steuerzahler.
Immerhin hat  die Situation auch etwas positives: Wahrscheinlich stehen am unteren Rheinweg mittlerweile reihenweise Wohnungen frei, die kaum zu vermieten sind und nun mit schlechten Steuerzahlern wie mir gefüllt werden können. Not?

Ein grosses Lob haben die Behörden verdient, die den Ball zumindest vorerst flach halten. Wahrscheinlich wird wegen der WM ohnehin weniger am Rhein und mehr in unmittelbarer TV Nähe grilliert und ab Juli regnet es ja sowieso immer.

In diesem Sinne, schürt die loddernde Flut ähh, die gludernde Lot.

Alex

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Der Beitrag wurde am Donnerstag, den 10. Juni 2010 um 10:25 Uhr veröffentlicht und unter DER HEISSE SCHEISS abgelegt. Die Kommentare zu diesen Eintrag können durch den RSS 2.0 Feed verfolgt werden. Du kannst einen Kommentar schreiben oder einen Trackback auf Deiner Seite einrichten.

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